Schon bei der Bearbeitung des Leitungskatasters wurde erkennbar, dass die Gemeinde ein weit grösseres Netz besitzt als ursprünglich angenommen. Ungefähr 46 % des Schmutz- und Mischwassersystems wurden mit Kanal-TV-Aufnahmen beurteilt. 6 % davon resp. 2'000 m Leitungen sind kurzfristig, meist durch lokale Reparaturen zu sanieren. 44 % des Trockenwetterabflusses stammt aus Fremdwasserquellen. Insbesondere im Dorfgebiet von Neuenegg, wo der Grundwasserspiegel relativ hoch steht, sind Sanierungsmassnahmen notwendig. Die hydraulischen Berechnungen bestätigten die Beobachtungen: bei einem Regenereignis, wie es ca. alle 5 Jahre auftritt, sind die Hauptsammelkanäle, welche parallel zur Sense verlaufen, zum grossen Teil überlastet. Es wurden verschiedene Varianten geprüft, um die Hauptleitungen zu entlasten. Doch die bestehende Netzstruktur schöpft die topografischen und technischen Möglichkeiten am besten aus. Die Engpässe sind durch Vergrösserungen der Leitungsdurchmesser zu beheben. Die Kosten für die Nennweitenvergrösserungen wurden auf CHF 2.3 Mio. geschätzt. Bei der Priorisierung der Massn. mussten sowohl die hydraulischen Kapazitäten als auch die Dringlichkeit der Sanierungsmassnahmen berücksichtigt werden. Der Investitionsbedarf für rein werterhaltende Massn. im Kanalisationsnetz beträgt geschätzte CHF 9.1 Mio.